Der erste Blick auf das Arbeitsdeck offenbart Kräne in groß und klein. Doch unser praktisches Apsteinnetz – auch Zwiebelsack genannt – ist auf keinen von ihnen angewiesen. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten können wir dieses Netz einfach per Hand auf zehn Meter Wassertiefe hinablassen. Zu einer körperlichen Herausforderung wird diese Stationsarbeit, wenn eine starke Strömung herrscht und das Netz mit sich trägt. Damit es nicht zu stark verdriftet, müssen zusätzliche Gewichte unterhalb des Netzbechers angehängt werden. Bei strahlender Mittagssonne kommt man da schon ins Schwitzen – vor allem, weil die Arbeit nach einem Durchgang noch nicht getan ist. Wir betrachten die Welt der Mikroorganismen aus unterschiedlichen Perspektiven, deswegen benötigen wir mehr als eine Probe aus Netzen mit verschiedenen Maschenweiten. Diese bewegen sich im Mikrometerbereich (µm) und sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht auseinanderhalten kann. Doch im Kosmos der Mikroorganismen spielt dieser geringfügige Unterschied eine entscheidende Rolle.
Hat es das Netz wieder an Deck geschafft, wird es gründlich gespült und die Probe setzt ihren Weg ins Labor fort.

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