Das ARVOR Float – nennen wir es einfach mal Peter – wartet schon seit einiger Zeit auf seinen großen Tag. Peter lag schon so lange in seiner weich gepolsterten Holzbox, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern konnte, wie er eigentlich dahin gekommen ist.
Peter döste im Halbschlaf vor sich hin, so wie er es die ganzen letzten Monate getan hatte, als ihn plötzlich das Summen eines Akkuschraubers weckte. Jemand machte sich an dem Deckel seiner Box zu schaffen. Peter wusste ganz genau, wann es für ich endlich in die blaue Weite des Südatlantiks gehen würde, schließlich wurde er auf dieses spezielle Datum programmiert und das lag noch weit in der Zukunft. Andererseits konnten Pläne sich auch ändern. Voller Erwartung und Vorfreude schnupperte Peter zum ersten Mal die Luft außerhalb seiner Box, als er vorsichtig herausgehoben und nach draußen gebracht wurde. Aufgeregt notierte er 28°C Lufttemperatur und stellte probehalber eine Verbindung zu seinem Lieblingssatelliten her. Er piepte, summte, klickte und testete alle seine Funktionen. Stolz, dass alles einwandfrei funktionierte, wartete er darauf, endlich über die Bordkante schwingen zu dürfen. Doch im Gegenteil: Es ging wieder zurück in die Box. Das war wohl nur ein Test, war Peters letzter Gedanke, bevor er wieder in einen Dämmerzustand verfiel.
Die Wochen verflogen, doch schließlich kam Peters großer Tag. Es ging alles ganz schnell, noch ein kleiner Test und seine Sensoren wurden von den nervigen Plastikkappen befreit und schon platschte Peter in das strahlende Blau des Ozeans.
Nun würde er für die nächsten Jahre mit der Strömung driften und nur mittels seiner Ölblase seine Dichte so verändern, dass er zwischen 1000 und 2000 Meter Wassertiefe wechseln konnte. Zwischendurch würde er sich an der Meeresoberfläche bei seinen Satellitenkumpels melden, um die fleißig gesammelten Daten um die Welt zu schicken. Neben der Wassertemperatur konnte Peter auch den Salzgehalt messen. Außerdem wusste er, dass einige von seinen Kollegen auch Sauerstoff, den pH-Wert, Chlorophyll oder den Nitratgehalt aufzeichnen konnten. Peter freute sich darauf, mit der Strömung in hoffentlich verschiedene Bereiche des Südatlantiks vorzudringen.


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