Erste Verankerungsstation des Instituts für Umweltphysik, Bremen
Heute erreichen wir endlich, nach 21 Tagen, die erste von vielen Mooring-Stationen, die noch auf unserem Weg liegen. Mitten im Südatlantik – 700 Seemeilen vom Festland entfernt – wird ein 5 km langes Dyneema-Seil an mehreren Eisenbahnrädern mit einem Gesamtgewicht von mehr als einer Tonne auf dem Meeresboden verankert. Damit besagtes Seil nicht auf den Meeresboden herabsinkt, werden viele quietsch orange Kugeln daran befestigt. Diese sogenannten Auftriebskörper halten das Seil senkrecht im Wasser und haben jeweils bis zu 25 kg Auftrieb. Dies ermöglicht uns diverse Messgeräte auf beliebiger Tiefe in der Wassersäule – teilweise über Jahre hinweg – zu platzieren. Dort können sie dann fleißig Daten über Temperatur, Salzgehalt und Meereströmungen sammeln, bis sie nach getaner Arbeit wieder eingesammelt werden. Dann genügt ein einfacher Schallimpuls, um einen Mechanismus zu betätigen, welcher die Verankerung von ihrem Anker trennt. Losgelöst steigt die Messgerät-Kette zur Wasseroberfläche auf und kann an Bord geholt werden.

Bei 5 km Seil und unzähligen Messgeräten und Auftriebskugeln kann es schnell zu einem großen Wirrwarr kommen. Damit dies nicht passiert, benötigen Verankerungen eine lange und ausführliche Vorbereitung. Also Arbeitskleidung an, Sonnenschutz drauf und inspizieren, ob alle Teile den Transport im Container gut überstanden haben. Seit Tagen kallibrieren wir nun schon emsig Messgeräte und schrauben Verankerungselemente wie Ketten, Seile und Schwimmkörper zusammen, damit im entscheidenden Moment alles glatt läuft!
8. April 2021 um 11:18 Uhr
Super Beitrag.
8. April 2021 um 16:33 Uhr
Hallo Forscher-Team,
echt toll, was und wie Ihr das hier so darstellt. Ich verfolge Euren Blog mit großem Interesse, auch meine Freunde und Verwandten. Weiter so und viel Erfolg.
Hauke Niehaus